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Mittwoch, 8. Juni 2011

Verhältnismäßigkeiten

Verhätnismäßig lange habe ich hier nichts von mir hören lassen. Verhätlnismäßig toll war mein "Urlaub" in Polen. Verhältnismäßig akzeptabel war der Forster Duathlon. Verhältnismäßig entspannend waren die zwischenzeitlichen Segeltörns. Und einfach nur verhältnismäßig war die heutige Trainingseinheit. Aber eins nach dem anderen.
Polen hat Eindrücke hinterlassen. Sportliche, landestypische und zwischenmenschliche. Als wir nach Grenzüberfahrt von vereinzelt am Straßenrand aufgereihten Damen in knappen Röcken begrüßt wurden, war das mein erster Eindruck von unseren östlichen Nachbarn. Die Ankunft im Hotel und der Empfang ganz nach Profimanier war der zweite und ich war leicht verwirrt. Krasse Gegensätze. Man hatte alles in allem stetig den Eindruck, in Polen ist alles nur halb fertig. Egal, ob die Häuser an den Straßen während der Etappen, das Essen im Hotel - oder die Zimmer im selbigen. Komplett fertig waren die Univega- Jungs nach der Rundfahrt und ich nach meinen 17-Sunden-Schichten. Und trotzdem mach ich jederzeit wieder mit.
Was passiert eigentlich, wenn man 180cm alten Mann auf ein Canyon-Zeitfahrrad mit XS-Rahmen packen möchte? Erst einmal nichts, aber dann Nackenschmerzen, Rückenprobleme und richtig fiese Krämpfe in den Waden und Fußaußenseiten. Und damit kann man für 2,6 km Laufsplit auch schon mal etwa 15 Minuten einplanen. Mit den Schmerzen hätte ich auch aufhören können - aber ich bin ja ein Kopfjaeger... Fazit: Ein Wettkampf, der mich wieder einmal ein Stück schlauer bzw. weiser hat werden lassen. Ein Wettkampf, mit dessen Ergebnis ich leben kann - schließlich ist Letzter jemand anderes.
Gleich im Anschluss gings zum Segeln an den Gräbendorfer See. Endlich mal etwas Entspannung für Zwischendurch. Die Muskelbeschwerden im Fuß waren nämlich dank bläulich verfärbter Oberschenkelrückseiten vom ständigen Druck der Bordwand wie vom Winde verweht. Aber jeder, der schon mal wenigstens auf einer Jolle das Wahnsinns-Segel-Feeling genießen durfte versteht, das man dafür auch ein paar Druckstellen ertägt.
Und zum Schluss noch Thema vier. Sie hat mich wieder - die so sehr gehasste Spitzhaustreppe! Ein Zehntel Treppenmarathon habe ich heute hinter mich gebracht und mußte bei etwa jedem zweiten Durchlauf den staunenden Touristen Rede und Antwort stehen. Wie oft haben sie denn schon? Wie oft wollen sie noch? (Keiner kam auf die Idee: Wie oft können sie noch?) Warum - Wieso - Weshalb? Selbst schuld - ein paar Aufstiege weniger im Plan hätten ja auch gereicht. Der Ehrgeiz halt. Am schwersten war eigentlich der erste Abstieg, der hat eweig gedauert. Alles andere war dann einfach da. Ein gutes Zeichen? Wir werden sehen, wie es dem alten Mann morgen geht...

In diesem Sinne - nimm statt Lift die Treppe


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